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Marokko EEAM:
Hintergrund – Geflüchtete in Marokko

Die Flüchtlingszahlen in Marokko sind in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Der Fluchtweg Nordafrika – Italien ist kaum mehr nutzbar, u.a. weil das Mittelmeer sehr streng kontrolliert wird. Deshalb ist der Fluchtweg von Marokko aus über den Atlantik eine Alternative; dieser ist aber sehr viel gefährlicher und die Zahl der Ertrunkenen ist deutlich angestiegen. Libyen wird gemieden – über Misshandlungen, Vergewaltigungen und Sklavenhandel in Libyen wurde in den letzten Jahren viel berichtet.

Die evangelische und die katholische Kirche von Marokko, beide geprägt von afrikanischen Studierenden und in Marokko Tätigen, setzt sich mit großem Engagement für die Not der immer größer werdenden Zahl afrikanischer Flüchtlinge ein, die durch die gewalttätige Abschottungspolitik mit allen Mitteln daran gehindert werden, Europa zu erreichen.
Da es ihnen oftmals unmöglich ist, in ihre Heimatländer zurückzukehren, müssen sie als Illegale ohne jegliche staatliche Unterstützung in Marokko unter unmenschlichen Lebensumständen und unter Missachtung ihrer Menschenrechte und Würde um ihr Überleben kämpfen. Die meisten Geflüchteten kommen nach einer oft mehrere Jahre andauernden Flucht körperlich entkräftet oder krank in Marokko an. Etwa ein Drittel der Menschen sterben auf der Flucht. Frauen werden auf dem langen Treck oft vergewaltigt. Alle Geflüchteten sind behördlichen Repressalien, Unterdrückung und großem Mangel ausgesetzt.

Auf Druck der EU versucht Marokko, den Norden des Landes „freizuhalten“ von Geflüchteten. Von der Polizei aufgegriffen, werden sie entweder ohne Nahrung und Wasser, ohne Schuhe und wärmende Kleidung, einzeln und voneinander getrennt im Grenzgebiet zu Algerien ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Oder man deportiert sie in den Süden, wo man sie ohne Geld und Nahrung ihrem Schicksal überlässt. In den Bergen und Wäldern oder am Rande von Städten müssen sie in Kälte und Hitze, nur durch provisorische Zelten aus Decken und Planen geschützt, in Angst vor den Sicherheitskräften leben. Die kommen regelmäßig und vertreiben die Menschen, verbrennen Decken, Kleidung und Nahrung.
Wie verantwortungslos sich die europäischen Saaten verhalten ist unbegreiflich. Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Mit hunderten Millionen Euro jedes Jahr wird die Festung Europa gegen Flüchtlinge weiter ausgebaut. Die Situation an der Grenze zu Spanien hat die Brutalität der Grenzsoldaten besonders am 24. Juni 2022 deutlich gemacht: mindestens 37 Tote, 77 Vermisste, Hunderte teilweise Schwerverletzte, Hunderte illegal Deportierte, Hunderte Fälle von unterlassener Hilfeleistung von Verletzten und Schwerverletzten, die in gleißender Sonne liegend in Schach gehalten wurden, zeigen das wahre Gesicht Europas.

 


Evangelische Kirche in Spanien nimmt kritisch Stellung zu den Todesfällen in Mellila

Text vom 03.07.2022
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Eglise Evangelique au Maroc: Hilfe für Opfer von Gewalt und Menschenhandel

Text vom 29.06.2022
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Minderjährige Flüchtlinge auf den kanarischen Inseln von Gewalt bedroht

Text vom 23.02.2021
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