Slick Slider mit Bildern

Slick Slider mit Bildern

Evangelischer Kirchenkreis trifft besondere Grundschule

Schulbesuch bei der Peter-Härtling-Schule in Erkelenz-Gerderath

von links: Monika Natrup, Marco Nöthlings, Jens Sannig, Constanze Hütten und Bernhild Dankert

Sie laden sich gerne selbst ein und sind doch herzlich willkommen: Superintendent Pfarrer Jens Sannig und Schulreferentin Pfarrerin Bernhild Dankert besuchen über das Jahr verteilt drei bis vier Schulen, an denen Pfarrerinnen oder Pfarrer evangelischen Religionsunterricht (RU) erteilen. Im Mai waren sie an der Peter-Härtling-Schule in Erkelenz Gerderath zu Gast.

Zwei Besonderheiten gibt es hier: Zum einen handelt es sich bei dieser Grundschule um einen „Schulverbund der Stadt Erkelenz in Gerderath mit einem evangelischen Teilstandort in Schwanenberg“. Und zum anderen hatten die Gäste zum ersten Mal die Freude, mit Marco Nöthlings einen Vikar, also einen angehenden Pfarrer in der praktischen Ausbildung und konkret in seinem Schulvikariat, zu erleben.

Schulleiterin Monika Natrup und ihre Stellvertreterin Constanze Hütten (die evangelischen RU erteilt und Mitglied im Schulausschuss des Kirchenkreises Jülich ist) erlebten gemeinsam mit den beiden Gästen eine Unterrichtsstunde zum „Vater unser“, die von Vikar Nöthlings lebendig gestaltet wurde, und an der sich die vier aktiv beteiligen durften.   

27 Lehrkräfte, 324 Schüler*innen verteilt auf 4 Jahrgänge, zwei Alltagshelferinnen und einigen Integrationshelfer*innen – das ist in Zahlen die Peter-Härtling-Schule am Standort Gerderath. Die Zahlen bedeuten, dass es Klassenstärken zwischen 27 und 30 Schüler*innen gibt – keine leichte Aufgabe für Lehrerinnen und Lehrer. Die Lösung: die Kolleginnen und Kollegen jeweils in einem Jahrgang arbeiten eng zusammen und helfen einander bei Bedarf. Deshalb stehen während des Unterrichtes die Klassentüren offen, damit man schnell zueinander finden kann. Der evangelische RU wird von der Stellvertretenden Schulleiterin und vier weiteren Kolleginnen erteilt, und die Befähigung zur Erteilung des katholischen RU haben 5 Lehrkräfte inklusive Schulleiterin.

Vikar Nöthlings, der im Sommer seine Abschlussprüfung zum Schulvikariat ablegen wird, arbeitet in einem Team der evangelischen und katholischen Lehrkräfte. Das Miteinander funktioniert gut, lebendiger Austausch ist normal. Unterrichtseinheiten werden gemeinsam genutzt. Es gibt abwechselnd evangelische und katholische Schulgottesdienste. Schüler*innen beider Konfessionen besuchen im 4. Schuljahr gemeinsam die Moschee in Hückelhoven. Den Kindern werden im RU auch auf diese Weise andere Religionen nahegebracht.  

Kein Wunder, dass der Vikar sich an der Schule total wohlfühlt, dass er nach Aussage seiner Mentorin Constanze Hütten viel gelernt und sich auch persönlich weiterentwickelt hat. „Die Schule profitiert vom Vikar.“ Diese Botschaft wurde dem Superintendenten und der Schulreferentin gerne übermittelt.

Alle, die diese Schule besuchen und die dort arbeiten, haben eine harte Zeit hinter sich: 6 Jahre lang wurde im laufenden Betrieb grundsätzlich und energetisch saniert. Das Ergebnis ist hervorragend, der Weg dahin hat viele Nerven gekostet. Man habe mit der Stadt Erkelenz einen hervorragenden Schulträger, so war zu erfahren. Und die technische/digitale Ausstattung der Schule lasse nichts zu wünschen übrig.   

Die Zahl der Kinder, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, steige ständig. Hier seien die Integrationshelfer*innen enorm wichtig. Jede*r von ihnen betreut jeweils ein Kind.

Die Zusammenarbeit mit Pfarrerin Neubauer–Krauß und Pfarrer Banerjee funktioniere sehr gut. Man sei mit den Eltern der Schüler*innen gut im Gespräch, es gebe eine gute Gesprächskultur. Nicht zuletzt seien die Fortbildungsangebote von Pfarrerin Dankert sehr willkommen.

Die Schüler*innen freuen sich darauf, die Schulwiese bald wieder nutzen zu können

Dass war eines der Ergebnisse des Kinderparlamentes, das alle vier Wochen tagt, und an dem die Gäste teilnehmen durften. Die Themen werden jeweils im Klassenrat festgelegt und dann in großer Runde von den Delegierten vorgetragen. Man hatte sich im Blick auf die anwesenden Besucher vom Kirchenkreis das Thema „Religionsunterricht“ vorgenommen. Es gab viele positive Äußerungen dazu. Spannend sei der RU, man erfahre Interessantes darüber, wie es früher war, als Jesus gelebt hat. Die Themen hätten oft einen persönlichen Bezug. Man höre und lese viele Geschichten. Alle gehörten beim RU dazu, niemand stehe am Rand. Man könne seine Meinung äußern, auch kritisch. Gewünscht wurde, man solle im RU auch mal ältere Lieder singen. Und vor allem die Lieder, die dann auch in der Kirche gesungen werden.

Erinnert wurde über das Thema RU hinaus an eine Aktion vor der Schule: Man wollte die Autos auf Abstand zur Schule halten. Schüler*innen überreichten unter Aufsicht der Schulleitung den Fahrer*innen jeweils eine Zitrone mit der Botschaft: Bleibt ein stück weit weg von unserer Schule!

Schließlich äußerten die Schüler*innen ihre Vorfreude darauf, dass sie ganz bald die Schulwiese wieder nutzen können, nachdem zeitnah die Reste der Sanierungsarbeiten weggeräumt sind.

Superintendent Sannig und Schulreferentin Dankert verabschiedeten sich von der Schulleitung und ihrem Vikar mit dem guten Gefühl, dass Schülerinnen und Schüler an der Peter-Härtling-Schule sehr gut aufgehoben sind.

© Text und Foto: Johannes de Kleine, Kirchenkreis Jülich      

Die Homepage der Schule:https://phs-erkelenz.de/