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Ärmel aufkrempeln und den Blick weiten: Zukunft der Kirche im Blick

Mitglieder der „Kleeblatt" Kreissynodalvorstände treffen sich MG-Wickrathberg

Die Superintendent*innen der Kleeblatt-Kirchenkreise: Jens Sannig, Verena Jantzen, Dr. Barbara Schwahn und Dietrich Denker

Die „Kleeblatt“- Kirchenkreise Aachen, Gladbach-Neuss, Jülich und Krefeld-Viersen arbeiten seit Jahren eng zusammen. Nicht zuletzt wurde das Reformationsjubiläum 2017 gemeinsam gestaltet. Nach einer längeren Pause –auch bedingt durch die Corona-Epidemie- trafen sich jetzt zum dritten Mal Mitglieder der vier Kreissynodalvorstände sowie Verwaltungsleiter zu gemeinsamen Beratungen.

Pfarrer Dietrich Denker, als Superintendent des Kirchenkreises Gladbach-Neuss Gastgeber der Runde, eröffnete das Treffen mit einer ausgesprochen Mut machenden Andacht in der altehrwürdigen Wickrathberger Kirche. Und von diesem Geist der Zuversicht war dann der gesamte Abend im Gemeindezentrum geprägt.   

In allen vier Kirchenkreisen laufen intensive Beratungen und Bemühungen im Blick auf eine Zukunft der Kirche, ihrer Gemeinden und Einrichtungen, in der es definitiv viel weniger Geld und viele weniger Personal geben wird. Schon jetzt ist das Absinken der Gemeindegliederzahlen und der Folgen für die kirchlichen Finanzen deutlich spürbar.

Der nüchterne Blick auf die Entwicklung der Zahlen führt jeweils nicht zu Verzagtheit oder Mutlosigkeit. Das war in den Berichten aus den Kirchenkreisen deutlich zu spüren. Überall von Krefeld bis Aachen und von Mönchengladbach bis Jülich nimmt man die Situation an und bemüht sich intensiv um gute Lösungen für eine zukunftsfähige Kirche.

In Steuerungs- und Arbeitsgruppen, in KSV-Sitzungen und auf Synodaltagungen wird intensiv gearbeitet. Da geht es um die Frage, welche Gebäude können künftig noch erhalten werden, und wie schafft man es, sie bis zum Jahr 2035 nach Möglichkeit klimaneutral zu gestalten. Welche Arbeitsbereiche in den Gemeinden und in den Kirchenkreisen sind zukünftig noch zu finanzieren? Was ist noch zu leisten, und von welchen Aufgaben muss man sich verabschieden? Wie geht man damit um, dass es künftig wieder einen Mangel an Pfarrpersonen geben wird? Und viele andere Fragen mehr.

Ein vielfach gebrauchter Begriff ist die Kooperation. Man erwartet Synergieeffekte, aber auch finanzielle Einsparungen, wenn Gemeinden kooperieren. Wenn sie gemeinsam überlegen, welche Aufgaben die jeweilige Gemeinde für den gesamten Kooperationsraum übernimmt, dann ist mit einer nachhaltigen Gestaltung von Gemeindeleben zu rechnen, auch bei weniger Geld  und bei entsprechend weniger Personal. Hier gibt es bereits vielversprechende Anfänge.

Synergieeffekte wird es auch geben, wenn KiTas sich zu eine größeren Einheit zusammenschließen, um z.B. die Verwaltung gemeinsam zu finanzieren und damit die einzelnen Einrichtungen zu entlasten.

Ausdrücklich wurden in Wickrathberg die an den Rändern der Kirchenkreise liegenden Gemeinden ermutigt, auch über Kirchenkreisgrenzen hinweg mit Nachbargemeinden Kooperationsmöglichkeiten zu suchen.

Nicht zuletzt verabredete man konkrete Kooperationen der Kleeblatt-Kirchenkreise, z. B. in den Bereichen Verwaltung, Diakonie, Flüchtlingsarbeit, Kirchenmusik, Immobilien und Ausbildung von Ehrenamtlern. Gedacht wird an Kasual- und Segensagenturen. Die Fortbildung für Lektor*innen könnte eine gemeinsame Aufgabe sein, und manches andere mehr.

Gemeinsam will man sich gegenüber der Landeskirche für eine Verwaltungsvereinfachung stark machen. Oder man will sich gegen die aktuellen massiven Einschnitte in die Sozialhaushalte mit Folgen für die Kirche positionieren.

Im kommenden Jahr wird es das nächste Treffen der vier Kleeblatt-Kreissynodalvorstände geben, bei dem die ersten Ergebnisse begonnener oder fortgeführter Kooperationen vorgestellt werden sollen.

Deutlich ist bei allen geplanten und schon begonnenen Maßnahmen: Kooperationen und später auch Fusionen müssen zu signifikanten Einsparungen führen. Es wird nicht ohne Beendigung von Arbeitsbereichen gehen. Auch werden nicht alle Gebäude (Kirchen etc.) zu halten sein. Aber es muss sichergestellt werden, dass Kirche nahe bei den Menschen ist. Und dass die Servicekultur erhalten bleibt.

Am Ende des Tages hatten die Mitglieder der Kleeblatt-KSV ein ermutigendes Treffen miteinander gestaltet, das gute gemeinsame Wege für die Zukunft der Kirche vor Ort aufgezeigt hatte.

 

Informationen zur Größe, zu Zahlen und Aufgaben sowie Besonderheiten der vier Kleeblatt-Kirchenkreise finden Sie auf den jeweiligen Internetseiten:

https://www.kirchenkreis-aachen.de/

https://kirchenkreis-gladbach-neuss.ekir.de/

https://www.kkrjuelich.de/

https://krefeld-viersen.ekir.de/

 

© Text und Foto: Johannes de Kleine, Kirchenkreis Jülich