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Angedacht
Taufe – ein Geschenk des Himmels
Wann erinnern Sie sich daran, dass Sie getauft sind?
Vielleicht, wenn Sie selbst eine Taufe miterleben – sei es in einem Gottesdienst in unserer Gemeinde – sei es, wenn in Ihrer Familie ein Kind oder ein junger Mensch in einer anderen Kirche getauft wird und Sie dabei sind…
Oder Sie denken daran, wenn Sie eine Krise erleben.
Oder wenn Sie dankbar sind für einen besonderen Moment oder eine große Freude in Ihrem Leben …
Von Martin Luther wird erzählt, dass er sich manchmal – um in schwierigen Situationen Kraft zu schöpfen – mit Kreide auf sein Schreibpult schrieb: Ich bin getauft!
Das hat ihn ermutigt, denn er glaubte fest daran, dass die Taufe ihn unwiderruflich zu einem geliebten Kind Gottes gemacht hat.
Seit den Anfängen des Christentums haben Menschen erfahren: Taufe tut gut. Die Taufe gehört ja zu den ältesten Ritualen der Christenheit. Sie ist ein Sakrament – denn sie geht auf den Auftrag Jesu Christi zurück.
Jesus selbst hat sich taufen lassen – davon berichtet die Bibel: Johannes der Täufer hat Menschen, die ihr Leben ändern wollten, im Fluss Jordan getauft. Auch Jesus kam zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Bei seiner Taufe, so erzählt das Markusevangelium, tat sich der Himmel auf, der Heilige Geist kam auf ihn, und er hörte Gottes Stimme: „Du bist mein Sohn, dich habe ich lieb, an dir habe ich Freude.“
Seine Taufe muss für Jesus so lebensentscheidend und so prägend gewesen sein, dass er später seine Jünger beauftragte: „Geht nun hin zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen: Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!“ (Mt 28,19) Und darum werden bis heute Kinder, Jugendliche und Erwachsene getauft und erfahren so sichtbar und spürbar die Liebeserklärung Gottes, die lebenslang gilt.
Die Taufe gilt heute nicht mehr als Bedingung für Gottes Liebe, aber wir glauben, dass sich bei jeder Taufe der Himmel wie bei Jesu Taufe öffnet und dass die Täuflinge Gottes Zusage erhalten: „Du bist und bleibst mein Kind. Ganz egal, wohin dich dein Weg führt: Dich habe ich lieb. An dir habe ich Freude. In meinem Geist darfst du leben.“ Diese Liebeserklärung Gottes – dieses Geschenk des Himmels – will sich in unserem Leben entfalten und gilt auch über den Tod hinaus.
Die Taufe bedeutet die Aufnahme der Getauften in die sichtbare Kirche – macht die Getauften zu Mitgliedern einer bestimmten Gemeinde – aber sie bedeutet noch mehr: Die Taufe lässt uns zu Geschwistern werden in einer welt- und zeitumspannenden Gemeinschaft Jesu Christi.
Darum ist es gut und tut gut, wenn wir uns immer mal wieder daran erinnern: Ich bin getauft. Ich bin Gottes geliebtes Kind. Und der Mensch neben mir und am anderen Ende der Welt auch. Wir sind Geschwister in Jesu Namen.
Ute Saß, Pfarrerin in Hückelhoven
Ihre Ansprechperson „Angedacht“

Johannes de Kleine
presse.juelich@ekir.de